2024 

Historisches Mähen 2024
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Historisches Mähen 2024
Bei hochsommerlichen Temperaturen zogen die Schnitterinnen und Schnitter vom Narrenbrunnen in Richtung Sichelhenke-Marktgasse, wo das oberhalb des Sportplatzes gelegene Weizenfeld darauf wartete mit traditionellen Techniken abgeerntet zu werden. Kaum am Feld angekommen, glitt auch schon die scharfe Sense des Haberg'schirr, gekonnt von den Schnittern geführt, über den Boden und schnitt die Halme ab. Die Getreidehalme wurden von den Schnitterinnen mit ihren Sicheln gebündelt auf die sogenannten Garbesöli gelegt. Die mit dem Seil zusammengebundenen Garben wurden mit den Ähren nach oben aufgestellt und anschliessend auf einem Leiterwagen für die Fahrt in die heimische Scheune aufgeschichtet. Nachdem traditionellen und schweisstreibendem Mähen von Hand zeigte der Heimat- und Museumverein die technische Entwicklung bei der Getreideernte wie sie in den 1950er-Jahren im Hegau verbreitet war. Ein Fahr-Traktor zog einen Fahr-Bindemäher über das Feld. Der Bindemäher mit seiner riesigen Haspel schnitt das Getreide, das auf ein Förderband aus Tuch fiel. Die Halme werden am Ende des Förderbands gesammelt und anschliessend mit einem Seit zusammengebunden. Die fertige Garbe wurde anschliessend seitlich auf das abgeerntete Feld geschleudert. Der Bindemäher übernahm somit die Aufgabe der Schnitter und Schnitterinnen und war für die Landwirte eine grosse Arbeitserleichterung. Die von den zahlreichen Zuschauern aufmerksam beobachte Ernte ging geschwind voran, denn eine Regenfront rückte bedrohlich heran. Kaum war die Ernte im Trockenen und die Schnitterinnen und Schnitter hatten sich zu ihrem wohlverdienten Vesper niedergelassen, begann es bereits zu regnen. (Bilder: Noah Kuhlmann, Text: Raphael Schwarz)
Getreideernte mit dem Fahr-Bindemäher
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Getreideernte mit dem Fahr-Bindemäher
Das traditionelle, schweisstreibende Mähen von Hand und das Bündeln des Getreides zu Garben wurde im Laufe der Mechanisierung der Landwirtschaft mehr und mehr verdrängt. In diesem Video zeigt der Heimat- und Museumverein die technische Entwicklung bei der Getreideernte wie sie in den 1950er-Jahren im Hegau verbreitet war. Ein Fahr-Traktor zieht einen Fahr-Bindemäher über das Getreidefeld. Der Bindemäher mit seiner riesigen Haspel schnitt das Getreide, das auf ein Förderband aus Tuch fiel. Die Halme werden am Ende des Förderbands gesammelt und anschliessend mit einem Seit zusammengebunden. Die fertige Garbe wurde anschliessend seitlich auf das abgeerntete Feld geschleudert. Der Bindemäher übernahm somit die Aufgabe der Schnitter und Schnitterinnen und war für die Landwirte eine grosse Arbeitserleichterung. Der Bindemäher wurde bereits in den 1960er-Jahren durch den Mähdrescher technisch abgelöst, der einen weiteren, arbeitsintensiven Arbeitsgang vereinte: Das Dreschen. (Video: Noah Kuhlmann, Text: Raphael Schwarz)
Sichelhenke 2024
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Sichelhenke 2024
Auf die hoch sommerlichen Temperaturen, die noch an den ersten beiden Sichelhenke-Tagen herrschten, sorgte der ausgiebige Regen in der Nacht vor dem Sichelhenke-Sonntag für eine erfrischende Abkühlung. Kaum liess der Regen kurz vor Mittag nach und die trist grauen Wolken lockerten sich, strömten die Besucher auf die Marktgasse, um dem lauten und bunten Treiben der Vereine, Handwerker und Aussteller zu zusehen. Am südlichen Beginn der Marktgasse boten wir, der Heimat- und Museumsverein Bohlingen, auch dieses Jahr für alle Besucher ein interessantes Programm: Vom Ackerbau mit Pferden, dem Dreschen von Hand und mit historischen Geräten, dem Streichelzoo bis zum Steckenpferd-Parcours. Kurz: Es war für jeden etwas dabei. Ganz besonders die jüngsten Sichelhenke-Besucher konnten sich hier nach Herzenslust austoben. Unsere Mit-mach-Aktionen luden die Kinder ein alles mal selbst in die Hand zu nehmen und auszuprobieren. Zum Auftakt unseres abwechslungsreichen Programms zog ein Pferdegespann den mit der Ernte des historischen Mähens reich beladenen Leiterwagen in die Marktgasse und machte sich gleich an die Arbeit. Die beiden Pferde zogen einen Selbsthalterpflug über den Vereinsacker, der dieses Jahr Schauplatz des historischen Mähens war, und bereiteten ihn für die Aussaat vor. Die kraftvollen Pferde, im harmonischen Zusammenspiel mit dem Fuhrmann, liessen die Scharen des Pflugs durch die Erde gleiten und versetzten die interessiert beobachtenden Zuschauer zurück in längst vergangene Zeiten. Beim Dreschen des Hafers mit unserer historischen Dreschmaschine, angetrieben von einem Oldtimer-Traktor der Marke Fahr, zeigte sich, welche Arbeitserleichterung damals der Einsatz von Maschinen für die Menschen auf dem Land brachte. Die Arbeit war weniger hart und das Getreide wurde um ein Vielfaches schneller gedroschen. Während das Korn in die dafür vorgesehenen Säcke fiel, klapperte, staubte und rauchte es rund um die Maschinen, Technik, die immer wieder auf’s Neue fasziniert. Ganz besonders die jüngsten Sichelhenke-Besucher konnten sich nach Herzenslust austoben. Unsere Mit-mach-Aktionen luden die Kinder ein alles mal selbst in die Hand nehmen und ausprobieren. Bei der Getreideernte konnten die Kinder mithelfen, den geschnittenen Hafer vom Feld zur Flegelbühne zu tragen um anschiessend mit eigens auf die Größe und Kraft der Kinder abgestimmte, selbst hergestellten Flegeln das Korn aus den Rispen zu lösen. Nach dem Entfernen des Strohs konnten die Kinder den Drusch aufkehren und in ein großes Sieb einfüllen, das danach auf einen Holztrichter einer sogenannten Putzmühle abgestellt wurde. Durch Drehen einer Kurbel an der Putzmühle wurde ein Windrad angetrieben, das den vom Holztrichter herunterrieselnden Drusch reinigte. Während die schweren Haferkörner nach unten in die Auffangschale fielen, wurde die leichte Spreu durch den vom Windrad erzeugten Wind weggeblasen. Ein Riesenspaß für die Kinder, die sich an der sehr schweißtreibenden Arbeit des Dreschens begeisterten, sehr zur Freude der zuschauenden Eltern. Beim Streichelzoo gab es einige sehr lebhafte Ziegen zum Bestaunen, die in ihrem Pferch spektakuläre Sprünge zeigten und von den Kindern mit saftigem Gras gefüttert wurden. Alle Tiere konnten sich der Aufmerksamkeit der Kinder sicher sein. Für Kinder, die selbst solche Sprünge wie die Ziegen vollbringen wollte, standen Steckenpferde aller Farben und Rassen bereit. Im wilden Ritt ging es über die Wiese und die dort stehenden feuerroten Hindernisse hinweg. Aber nicht nur die Kinder hatten ihre helle Freude an dem Dreschen. Den Dreschflegel in den eigenen Händen schwingend weckte bei so manchem Junggebliebenem Erinnerungen an die eigene Kindheit und zauberte ein zufriedenes Lächeln auf die Gesichter. Das sauber getaktete Aufschlagen der Flegel auf dem Holzboden entfachte eine eigene Melodie, die den Zuschauer gebannt zuhören ließ, und mit Applaus honoriert wurde. (Bilder: Noah Kuhlmann, Text: Raphael Schwarz)